Die Geschichte und das Kloster

Der erste urkundliche Beleg Bredelar geht auf das Jahr 1170 zurück, als der Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg ein Prämonstratenserinnen-Kloster stiftete. Die geistliche Aufsicht erhielt das Prämonstratenserkloster Scheda, die Vogteirechte lagen bei den Herren von Padberg. Die Stiftung erfolgte an eine dem Heiligen Laurentius geweihte Kirche, sodass der Ort schon vorher besiedelt gewesen sein muss.Aufgrund des „wenig löblichen Lebenswandels“ der Ordensfrauen hatte die Stiftung nur kurz Bestand, im Jahr 1196 einigten sich Gottschalk von Padberg und der Kölner Erzbischof Adolf von Köln darauf, das Kloster in ein Männerkloster umzuwandeln. Die Nonnen wurden in den Stift Rumbeck versetzt und durch Zisterzienser aus dem Kloster Hardehausen abgelöst. Die weitere Geschichte des Dorfes ist eng mit der des Klosters verknüpft.Nach der Säkularisation des Klosters 1803 entstand ab 1826 auf dessen Gelände die Theodorshütte. Im Jahr 1864 hatte das Dorf etwa 300 Einwohner.Der Ort selbst gehörte zunächst zur Gemeinde Giershagen. Am 1. April 1900 entstand die Gemeinde Bredelar im Amt Niedermarsberg im Kreis Brilon. Bei einem alliierten Luftangriff am 26. März 1945 wurde ein deutscher Soldat und ein Zivilist getötet. Die Bahnanlagen und zahlreiche Gebäude wurden unterschiedlich schwer beschädigt. Am 29. März erreichten die ersten amerikanischen Soldaten von Giershagen kommend mit ihren Panzern die Hoppeckebrücke. Ein Lazarettzug mit angehängtem Flakzug, der gerade aus Bredelar abfuhr, wurde sofort beschossen. Wegen Treffern in der Kesselanlage der Lokomotive blieb der Zug genau am Bahnübergang in Richtung Giershagen liegen und versperrte den Vormarsch. Die US-Soldaten nahmen rund 600 deutsche Soldaten und Rotkreuzschwestern aus dem Zug gefangen und brachten diese nach Giershagen. Ein anderer Flakzug wurde in der Nacht weiter östlich unterhalb der Johannisbrücke von der Wehrmacht aufgegeben und gesprengt, da auch Niedermarsberg schon besetzt war. Am 30. März rückten aus Richtung Marsberg andere US-Truppen vor. Als der an der Spitze fahrende Panzerspähwagen den Dorfrand erreichte schossen Soldaten der Waffen-SS diesen in Brand, wobei ein US-Soldat verwundet wurde. Sofort zogen sich die US-Soldaten zurück. Nach zweistündigem Beschuss, bei dem 15 Wohnhäuser unterschiedlich schwer beschädigt wurden, wurde das Dorf eingenommen. Während des Beschusses und des Einmarsches wurden zwei Zivilisten verwundet. Ein Drittel des Dorfes mussten für die US-Army geräumt werden. Am 12. April begann die Plünderung des Textillagers im ehemaligen Kloster. Die US-Truppen hatte dies scheinbar freigegeben. Neben ehemaligen Gefangenen nahmen auch Einheimische aus Bredelar und Umgebung an der Plünderung teil. In den nächsten Tagen wurden drei weitere Lager im Dorf geplündert. Es kam in der folgenden Zeit auch zu Plünderungen und Diebstahl von Privateigentum durch ehemalige Gefangene. Bis zu 1300 hielten sich im Dorf auf. Es dauerte bis Ende Oktober bis die ehemaligen Gefangenen in ihre Heimat oder Lager abtransportiert wurden. Im Zweiten Weltkrieg starben 51 Bredelar als Soldaten der Wehrmacht, davon 40 an der Ostfront. Die Einwohnerzahl stieg durch den starken Strom von Flüchtlingen von 712 (1939) auf 1272 (1950). Im Jahr 1961 hatte der Ort bei einer Fläche von 17,85 km² 1323 Einwohner. Davon waren 851 katholisch und 451 evangelisch. Von den Erwerbspersonen waren 19,4 % in Land- und Forstwirtschaft, 50,9 % im produzierenden Gewerbe und der Rest in sonstigen Berufssparten beschäftigt. Am 1. Januar 1975 wurde Bredelar im Rahmen der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen in die neue Stadt Marsberg eingemeindet. Das ehemalige Kloster und Theodorshütte ist heute ein Kultur- und Tagungszentrum.Auf dem Gelände ein Heimatmuseum und eine Schaugießerei.

Quelle:Wikipedia